Ökologischer Pausensnack – Genuss mit gutem Gewissen
Die Sommerferien sind vorbei und einigen Eltern schwant bereits, dass auch ihre Sprösslinge den Schulhof als Umschlagplatz für ihre Pausenbrote nutzen. Da tauschen Mehrkorn-Dinkelbrote mit Rote-Beete-Ruccola-Aufstrich und Kohlrabi-Rohkoststicks gerne einmal den Besitzer. Je nach Vorlieben der Sprösslinge wird dann ein Nutella-Weißmehltoasts zum begehrten Tauschobjekt. Das Schicksal von allzu gesunden Snacks, die keinen Tauschpartner finden, scheint klar: Sie landen schließlich in der Mülltonne. Muss nicht sein, wenn man das Problem erst einmal erkannt hat.
Wussten Sie, dass …
… nur 26 Prozent der Eltern auf Vollkornprodukte im Schulgepäck achten? Doch es gibt auch Lösungen zwischen Zuckerbomben und Pumpernickel. Machen Sie das Pausenbrot zur Verhandlungssache. Mitbestimmung oder Mitmachen beim Pausenbrot schmieren, fördert die Wahrscheinlichkeit, dass auch Gesundes gegessen wird. Gemüsewraps überzeugen auch die trendorientierten Jugendlichen und Joghurt mit Knuspermüsli sind gesunde Kompromisse, die man mit den Kindern aushandeln kann. Abends zusammen vorbereitet und im Kühlschrank gelagert, erspart die Hektik am Morgen.
… aus einer Einwegverpackungen für das morgendliche Schulbrot schnell eine Belastung für unsere Umwelt werden kann? Angenommen jedes Kind nimmt täglich sein Pausenbrot in einer Einwegverpackung mit in die Schule, dann verbraucht jedes Kind 240 Stück pro Jahr! Würde nun jedes der 10 Millionen Kinder unter 14 Jahren in Deutschland täglich eine Einwegverpackung für sein Schulbrot verwenden, ergäbe das einen Müllberg von mehr als 2,4 Milliarden Stück jährlich. Der BUND empfiehlt daher wiederverwendbare Brotdosen aus Edelstahl oder Hartplastik wie Polyproylen oder Polyethylen.
… manche Verpackungen schädlich für unsere Gesundheit sind? Besonders problematisch sind aus Sicht der Umweltschutzorganisation BUND die sogenannten Bambus-Behälter, die nur einen geringen Anteil an Bambus enthalten. Die meisten dieser Behälter bestehen aus einem Melamin-Formaldehyd-Harz, das Blase und Niere schädigen kann. Verbraucher:innen können ihr gesetzliches Auskunftsrecht nutzen. Dazu können sie einfach eine Giftfrage an den Hersteller mit der kostenlosen ToxFox-App des BUND stellen. Der Hersteller muss zum Beispiel mitteilen, wenn bestimmte giftige Phthalat-Weichmacher oder Bisphenol A enthalten sind.
… Alufolie gesundheitsschädlich ist, Regenwald vernichtet und energieintensiv in der Herstellung ist? Für den Grundstoff Bauxit werden indigene Völker aus ihren angestammten Gebieten vertrieben. Ein Giftcocktail, der sog. Rotschlamm, zur Lösung des Bauxits zerstört ganze Ökosysteme. Doch auch der Nutzer von Alufolie ist Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Kommen saure, basische oder salzige Speisen mit Alufolie in Kontakt, werden die von der EFSA empfohlenen Grenzwerte deutlich überschritten. Aluminium-Ionen lagern sich im Körper an, was zu Krebs führen kann. Auch ein Zusammenhang mit Alzheimer wurde festgestellt (Wertstoffblog.de). Wer sein Brot trotzdem lieber einwickeln möchte, kann zu Bienenwachstüchern greifen. Sie sind mehrfach verwendbar, leicht und ökologisch unbedenklich.
Das Grüner Gockel Team wünscht allen Eltern viel Glück bei der Pausenbrot-Challenge.