Lebensmittelverschwendung muss nicht sein
„Was auf den Teller kommt, wird gegessen“. Das mag einmal gegolten haben, weil Obst und Gemüse vielfach noch im eigenen Garten angebaut wurde und die Mühen der Ernte sichtbar waren. An Erntedank wird dies besonders deutlich. Heute sieht die Realität leider ganz anders aus: In privaten Haushalten werden mit Abstand die meisten Lebensmittel weggeworfen, viel mehr als in der Gastronomie oder dem Handel. Mit spürbaren Folgen für die Umwelt, fürs Klima und auch für den eigenen Geldbeutel. Doch es geht auch anders und unser heutiger Umwelttipp zeigt Ihnen wie.
Wussten Sie, dass …
… krumme Kartoffeln oder Gurken von den Erzeugern aussortiert werden, bevor sie in den Handel gelangen.
Auch in den heimischen Küchen ist Verschwendung angesagt. Allein in Deutschland werden jährlich über elf Milliarden Kilogramm (!) Lebensmittel weggeworfen. Hiervon gehen mehr als die Hälfte (59 %) auf die privaten Haushalte zurück. Großverbraucher wie Gastronomie einschließlich Schulen oder Kantinen haben einen Anteil von rund 17 Prozent. Lediglich 7 Prozent gehen auf das Konto des Handels.
… die Ursachen leicht zu beheben wären?
Ungünstige Vorratshaltung, Fehldeutung des Mindesthaltbarkeitsdatums und nicht zuletzt Gedankenlosigkeit sind die häufigsten Ursachen für die Entsorgung von Lebensmitteln. Am häufigsten landen Obst, Gemüse und Backwaren im Mülleimer.
… in einem Vier-Personen-Haushalt in Deutschland sich der Wert der „entsorgten“ Lebensmittel auf fast 1.000 Euro pro Jahr summiert?
Was können Sie als Verbraucher mit grünem Gewissen tun?
Das Mindesthaltbarkeitsdatum richtig deuten: Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist kein Verfallsdatum. Das MHD gibt den Zeitpunkt an, bis wann das Produkt seine garantierten Qualitätseigenschaften behält. Häufig sind die Produkte auch über das angegebene Datum hinaus noch genießbar. Fleisch jedoch sollte bis zum angegeben Datum verzehrt werden.
Richtig lagern: Obst und Gemüse gehören im Kühlschrank ganz unten, aber getrennt aufbewahrt in das Schubfach. Tomaten, Zucchini und Südfrüchte halten sich außerhalb des Kühlschranks besser. Äpfel und Tomaten sollten vom übrigen Obst getrennt gelagert werden – deren Reifegase beschleunigen den Reifeprozess anderen Obst und Gemüses.
Restaurant-Reste retten: Mit der App „Too good to go“ kann man retten, was zu schade zum Wegwerfen ist. Restaurants stellen überschüssiges Essen kurz vor Ladenschluss ein, per App kann man es zu einem kleinen Preis reservieren und abholen. Alternativ können Sie auf der Plattform foodsharing.de Essen anbieten – oder auch bekommen.
Mit Rezepten, Einkaufsplaner und vielen Hintergrund-Infos unterstützt die kostenlose App „Zu gut für die Tonne“ bei der Vermeidung von Lebensmittelabfällen.
Machen Sie mit und werden Sie Lebensmittel-Retter. Das Grüne-Gockel-Team wünscht ein fröhliches Erntedank-Fest.