Umwelttipp
Weihnachten – Grünes Gewissen unterm Weihnachtsbaum.
Überall leuchten Lichterketten, es duftet nach Glühwein und die Plätzchen sind zum Greifen nah. Weihnachten ist das Fest für alle Sinne und alten Traditionen. Aber Moment mal: Feiern wir da nicht auch den Geburtstag von Jesus, der die Nächstenliebe quasi erfunden hat? Und zur Nächstenliebe gehört eben auch an die Umwelt zu denken. Daher nehmen wir heute einmal den Weihnachtsbaum unter die Lupe. Denn er ist unbestritten ein Star unter den Weihnachtsbräuchen, aber oft auch ein kleiner Umweltsünder!
Haben Sie gewusst,…
- ... dass der Weihnachtsbaum-Markt boomt? Allein in Deutschland werden jährlich etwa 30 Millionen Tannen verkauft! Dieser Bedarf ist seit der Jahrtausendwende stetig gestiegen, was Experten auf die wachsende Zahl der Single-Haushalte zurückführen.
- … dass ein Großteil der Christbäume aus Monokulturen stammt. Damit sie schnell wachsen, werden sie mit Herbiziden und Pestiziden überzogen und mit gewässerschädigendem Mineraldünger gedüngt. Die Folge: In der warmen Stube verströmt Ihr konventioneller Baum nicht nur Gemütlichkeit, sondern leider auch einen enormen Chemiecocktail, Glyphosat inklusive. Wer also neben Zimt- und Anisaroma nicht wochenlang auch Pestizide einatmen möchte, sollte ganz klar auf Bio- oder FSC-Siegel achten. Während der Tannenbaum heranwächst, überleben so auch nützliche Insekten, denn der Aufwuchs wird mechanisch oder durch Schafbeweidung freigehalten wird. Bei letzterer wird der Dünger gleich frei Haus mitgeliefert.
- … dass zwei Drittel der in Deutschland verkauften Weihnachtsbäume aus dem Sauerland kommen. Der durchschnittliche ökologische Fußabdruck eines Weihnachtsbaumes aus der eigenen Region liegt durch die Transportemissionen bei gerade einmal 3 kg CO2-Äquovalenten. Es sei denn man lädt ihn auf ein Lastenrad, dann wäre der gleiche Baum – je nach Entsorgung - mindestens klimaneutral. Zum Vergleich: Eine Plastik-Tanne (meist aus China) kommt auf 48 kg CO2 durch Produktion und Transport und müsste 15 bis 20 Jahre im Wohnzimmer stehen, um unseren regionalen Baum in der CO2-Bilanz zu toppen.
- Und wussten Sie, dass man beim örtlichen Forstamt Tannenbäume z.B. von Sonderflächen wie Stromleitungstrassen kaufen kann. Mehr Bio geht nicht, denn diese Bäume sind garantiert nicht pestizidbelastet und müssen ohnehin gefällt werden. Ein Beispiel wo und wann in der Region Karlsruhe ein solches Angebot besteht, findet sich auf der Website Waldpädagogik-Karlsruhe.de.
Das Grüne-Gockel-Team wünscht frohe Festtage und einen guten Start ins Neue Jahr vielleicht mit ein paar nachhaltigen Vorsätzen für 2026!
Artikel: Frau Ghahremani
Foto: pixabay